Schlafstörungen bei Vollmond?

Wie der Himmelskörper unsere Nachtruhe beeinflusst

Ja, es stimmt – oder vielleicht doch nicht? Einige Berichte und Untersuchungen deuten darauf hin, dass Menschen bei Vollmondphasen häufiger unter Schlafstörungen leiden. Diese Vorstellung gilt seit Jahrzehnten als Volksweisheit und ist längst tief in der Alltagsfolklore verankert. Die wissenschaftliche Beweisführung fällt allerdings gemischt aus. Für die einen ist das alles Humbug, für andere hingegen scheint es klar, dass der Vollmond – der ja auch die Gezeiten von Ebbe und Flut erzeugt – deutliche Auswirkungen auf unseren Schlaf haben kann. Andere Stimmen meinen wiederum, dass vermeintliche Schlaflosigkeit oft nur geträumt ist und verweisen auf entsprechend aktuelle Studien.

Erhöhter Lichteinfall kann circadianen Rhythmus beeinflussen

Es ist jedoch wichtig anzumerken, dass individuelle Unterschiede eine Rolle spielen können. Nicht jeder wird von Vollmondphasen gleich stark beeinflusst. Andere Faktoren wie Stress, Ernährung, Lebensstil und Schlafhygiene können ebenfalls eine Rolle bei Schlafstörungen spielen. Einige Studien haben einen Zusammenhang zwischen Vollmond und Schlafstörungen gefunden, während andere keine signifikante Korrelation feststellen konnten. Eine Theorie besagt, dass das erhöhte Licht des Vollmonds den circadianen Rhythmus beeinflussen und die Produktion von Melatonin, einem Hormon, das den Schlaf-Wach-Zyklus reguliert, stören könnte. Einige Menschen könnten auch empfindlicher auf Veränderungen im Umgebungslicht reagieren als andere.

Einbildung oder nicht – Führt Vollmond zu Schlafstörungen?

In einer sogenannten „Mondstudie“ haben Mediziner der Universität Basel 2013 festgestellt, dass sich der Melatonin-Spiegel im Speichel der Probanden während der Vollmondphasen verändert. Gleichzeitig schliefen diese im Durchschnitt rund 20 Minuten kürzer. Allerdings konnte man dabei nur auf Messwerte von 33 Probanden im Schlaflabor zurückgreifen. Wissenschaftlich also unzureichend. Ein Jahr darauf widerlegte eine neue Studie des Max-Planck-Instituts mit 319 Probanden die These vom „Schlafstörungs-Mond“. Jüngere Studien wiederum bestätigen die Mondtheorie. Kritiker sprechen jedoch von einer Art Placebo-Effekt, bei dem schon die Erwartung einer Vollmondnacht zu Schlafstörungen führen kann. Forscher raten sensiblen Schläfern generell dazu, das Schlafzimmer ausreichend abzudunkeln.

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